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BATTERY-NEWS.DE - „Batterien sind der Rohstoff der Zukunft“

Das tschechische Unternehmen HE3DA ist in der breiten Batteriemedienlandschaft ein noch relativ unbekannter Name. Trotzdem entwickelt der Betrieb bereits seit einiger Zeit eigene Batterien und produziert sie auch. Battery-News.de sprach mit Geschäftsführer Radomir Prus über den Batteriemarkt als Ganzes und die Ziele seines Unternehmens. Battery-News.de: Wie haben Sie die Entwicklung auf dem Batteriemarkt in den vergangenen Jahren wahrgenommen? Gab es für Sie einen erkennbaren Trend? Prus: Batterien sind der Rohstoff der Zukunft. Dorthin wird sich das meiste Kapital bewegen, das heute noch in Kohle, Öl und Energie investiert wird. Battery-News.de: HE3DA ist bereits seit 2016 in der Produktion von Batteriezellen aktiv. Wie hat sich bei Ihnen die Batterietechnologie und die Produktion seitdem weiterentwickelt? Prus: Wir besitzen eine Technologieplattform, die auf Nanomaterialien basiert. Da wir erst am Anfang stehen, haben wir großes Potenzial für künftiges Wachstum. Schon heute produzieren wir den Batterietyp „Robusta“: dickwandige Elektroden, die in 1-Kilowattstunden- und 1,3-Kilowattstunden-Basiszellen gestapelt sind. Diese Batterien sind aufgrund ihrer Robustheit und Sicherheit für die Stromerzeugung, für die Netzstabilisierung und für Solarkraftwerke konzipiert. Sie haben längere Zyklen: acht Stunden Laden und vier Stunden Entladen, wodurch sie optimal für den Tag-/Nachtbetrieb geeignet sind. Sie verfügen über eine schnelle Reaktionszeit von 40 Millisekunden, können unter Dauerspannung stehen und sind nicht brennbar. Einen eigenen vollen Kurzschluss können sie für zehn Minuten ohne größeren Schaden überstehen.



HE3DA Fabrik


Battery-News.de: In online verfügbaren Versuchsaufnahmen werben Sie durch eindrucksvolle Tests mit der Sicherheit Ihrer Batterien. Was macht Ihr Produkt so sicher? Prus: Das ist auf das Nanomaterial zurückzuführen, aus dem praktisch das gesamte aktive Material besteht – einschließlich der Separatoren. Battery-News.de: Vor allem moderne NMC-basierte Zellen zeichnen sich heute durch ihre Leistungsstärke (Wh/l) aus. Wo sind Ihre Batterien hier einzuordnen? Prus: Unsere Batterien enthalten ebenfalls NMC-Materialien, aber auf der Basis von Nanomaterial, so dass wir nach der Zusammenlegung zu einem größeren Batteriepack das gleiche Gewicht haben. In den vergangenen Wochen haben wir die Vorbereitung einer Leichtbau-Batterie für Lkw mit der gleichen Ladegeschwindigkeit wie heute bei Pkw abgeschlossen. Bei einem Gesamt-Akku-Pack von etwa 500 Kilowattstunden liegen wir mit der Energiedichte bei 110 Wattstunden pro Kilogramm. Die Ladezeit beträgt hier bis zu 32 Minuten bei 79 Prozent Kapazität, ich empfehle aber eher zwei bis vier Stunden bei 100 Prozent Entladungsgrad. Bei einem Wirkungsgrad von mehr als 90 Prozent für Lkw völlig ausreichend. Die Strombelastbarkeit liegt in der Spitze bei bis zu 3.000 Ampere – bei kontinuierlich 400 Ampere.



HE3DA Batterie


Battery-News.de: Mit Blick auf das europäische Umfeld: Tritt der tschechische Markt künftig mehr im Rahmen der Batterieentwicklung und -produktion in Erscheinung? Prus: Ich glaube, dass wir mit unserer Nanotechnologie zu dieser Entwicklung beitragen werden. Heute haben wir eine Kapazität von nur 200 Megawattstunden pro Jahr, aber wir sind bereits dabei, weitere Produktionslinien zu bauen. Die gesamte potenzielle Kapazität unseres Projekts könnte 15 bis 30 Gigawattstunden pro Jahr erreichen, wenn wir genügend Kapital haben. Wir sind offen für Joint-Venture-Projekte mit deutschen Großunternehmen. Battery-News.de: Im Hinblick auf die Zukunft der Batterie weltweit: Wo sehen Sie künftig die größten Wachstumsbereiche für batterieelektrische Produkte und Anwendungen? Prus: Ob Energie im Allgemeinen, die Industrie, Autos oder Schiffe: Es werden sich fast alle Branchen und Bereiche verändern. Abschließend noch ein Gedanke zu unserer Entwicklung: Seit mehr als zwei Jahren führt HE3DA einen laufenden experimentellen Batterietest unter extremen Bedingungen im US-amerikanischen Gerlach in Nevada durch. Bisher zeigt sich dabei ein voll funktionsfähiges autonomes System. Im vergangenen Jahr haben wir am Dakar-Rennen mit einem unterstützenden Fahrzeug für das Loprais-Team teilgenommen, wo die HE3DA-Batteriezellen in Echtzeit unter extremen Bedingungen, Vibration, Staub und Temperaturen bei Tag und Nacht getestet wurden. Unser Ziel ist es, bald eine Batteriefabrik in den USA zu eröffnen.

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